Ein neues Maß der Dinge
Ein Zurück zu „Business as usual“ gibt es nicht. Unternehmen hinterfragen ihre Verantwortung und schaffen Mehrwert, anstatt Größe und Gewinne zu steigern. Das wurde in Mailand klar.
Kommentar: Barbara Jahn
Menschen betrachten ihre Arbeit nicht mehr nur als Mittel zum Lebensunterhalt, sondern als spirituelle Praxis. Die Entwicklungsbedürfnisse sowohl der Boomer als auch der jüngeren Generation verstärken diesen Trend, da der Einzelne die Initiative ergreift, einen Job anzustreben, der mehr ist als nur ein Gehaltsscheck – eine Arbeit, die ihm ein Gefühl von Zweck, Sinn und Beitrag vermittelt und mit seinen Leidenschaften, Werten, Stärken und Begabungen übereinstimmt.
Verschiebung der Prioritäten
Zur Selbstverständlichkeit wird auch die Art und Weise, wie man die Produktivität misst. Technologie, Umweltaspekte und das wachsende Bedürfnis der Arbeitnehmer nach größerer Flexibilität bei der Bewältigung der Anforderungen von Arbeit und Privatleben veranlassen die Unternehmen bereits jetzt, eine Kultur zu schaffen, in der Leistung und Produktivität objektiv in Form von Ergebnissen und nicht subjektiv in Form von Zeit gemessen werden. In Anbetracht negativer sozialer und ökologischer Auswirkungen, so wie bisher gearbeitet wurde, liegt die strategische Ausrichtung nicht mehr auf dem Streben nach höheren Renditen, sondern auf den Antworten auf Fragen wie „Wie viel ist genug?“ oder „Wofür setzen wir uns wirklich ein?“. Da der Schwerpunkt eher auf Entwicklung als auf Wachstum liegt, werden sich nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Unternehmen freier fühlen.