363 Interior Design

Workplace 3.0 – neue Arbeitswelten

Quelle: Diego Ravier
Quelle: Diego Ravier

Die Arbeitswelt verändert sich rasant und damit auch das Arbeitsverständnis selbst: Neue Methoden erfordern andere Arbeitswelten.

Workplace 3.0 nannte sich ein innovativer Ausstellungsbereich auf der internationalen Möbelmesse Salone del Mobile, der sich dem Design und der Technologie in der Arbeitsplatzplanung widmete. Hier wurden brandneue Ansätze, Formen und Lösungen für den Arbeitsplatz „der Zukunft“ ausgelotet, wo der Faktor Mensch und intelligente Technologien eine entscheidende Rolle spielen. Fließende Räume, natürliches Licht, Farbpsychologie und Modularität sind die Schlagworte für die neuen Arbeitslandschaften.
Wir präsentieren einige der interessantesten Hybriden, die das Büro als Fortsetzung der häuslichen Umgebung, als Ort der Begegnung, der Beziehung und des Zuhörens begreifen. 

 

Ein neues Maß der Dinge
Ein Zurück zu „Business as usual“ gibt es nicht. Unternehmen hinterfragen ihre Verantwortung und schaffen Mehrwert, anstatt Größe und Gewinne zu steigern. Das wurde in Mailand klar.
Kommentar: Barbara Jahn

Menschen betrachten ihre Arbeit nicht mehr nur als Mittel zum Lebensunterhalt, sondern als spirituelle Praxis. Die Entwicklungsbedürfnisse sowohl der Boomer als auch der jüngeren Generation verstärken diesen Trend, da der Einzelne die Initiative ergreift, einen Job anzu­streben, der mehr ist als nur ein Gehaltsscheck – eine Arbeit, die ihm ein Gefühl von Zweck, Sinn und Beitrag vermittelt und mit seinen Leidenschaften, Werten, Stärken und Begabungen übereinstimmt.

Verschiebung der Prioritäten
Zur Selbstverständlichkeit wird auch die Art und Weise, wie man die Produktivität misst. Technologie, Umweltaspekte und das wachsende Bedürfnis der Arbeitnehmer nach größerer Flexibilität bei der Bewältigung der Anforderungen von Arbeit und Privatleben veranlassen die Unternehmen bereits jetzt, eine Kultur zu schaffen, in der Leistung und Produktivität objektiv in Form von Ergebnissen und nicht subjektiv in Form von Zeit gemessen werden. In Anbetracht negativer sozia­ler und ökologischer Auswirkungen, so wie bisher gearbeitet wurde, liegt die strategische Ausrichtung nicht mehr auf dem Streben nach höheren Renditen, sondern auf den Antworten auf Fragen wie „Wie viel ist genug?“ oder „Wofür setzen wir uns wirklich ein?“. Da der Schwerpunkt eher auf Entwicklung als auf Wachstum liegt, werden sich nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Unternehmen freier fühlen.