Im Zentrum dieser neu zu planenden Bauten und deren Nutzungen ist der Wiener Eislaufverein mit seinem erweiterten Nutzungsprogramm neu zu planen und zu integrieren. Das Konzerthaus ist hinsichtlich der möglichen Nutzungen und Bespielungen der Freiflächen in das Gesamtensemble zu integrieren, jedoch ohne bauliche Veränderungen des Konzerthauses. Das Wettbewerbsgebiet umfasst eine Fläche von rund 15.400 m2. Das zu planende Programm hat eine Gesamtfläche von ca. 50.000 m2 BGF (oberirdisch) bei Berücksichtigung des Hotel-Bestandes und ca. 62.500 m2 BGF im Falle eines vollständigen Hotel-Neubaus.
Auslober: EG-WertInvest Hotelbeteiligungs GmbH, 1060 Wien
Art des Wettbewerbes
Zweistufiger nicht offener, anonymer, internationaler Architekturwettbewerb mit vorgeschaltetem offenen Bewerbungsverfahren. Für die 1. Stufe wurden 24 Teilnehmer vorgesehen;
Beurteilungskriterien
• 1. Stufe:
Idee/ Konzept, Städtebauliche Bezüge und Gesamtlösung, Gliederung der Baumassen und Höhenentwicklung, Nutzungsverteilung und -zuordnung, Bauwerksaerodynamik / Windkomfort
• zusätzlich zur 2. Stufe:
Erfüllung des Raumprogramms, Erfüllung der funktionalen Zuordnung und Nutzungsverteilung, Interne Erschließung, Externe Erschließung, Räumliche und funktionale Qualitäten, Gestaltung der Außenanlagen, Gestaltung der Baukörper und Freiräume, Baukonstruktion und Gebäudetechnik, Barrierefreiheit, Gebäudetechnisches Konzept, Wirtschaftlichkeit in Erstellung und Betrieb, Realisierbarkeit, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz, Flächenökonomie, Wirtschaftlichkeit der Tragkonstruktion und Gebäudehülle, Eignung der geplanten Flächen zur Vermarktung bzw. zum wirtschaftlichen Betrieb
Beteiligung
1. Stufe: 24 Projekte
2. Stufe: 6 Projekte
Isay Weinfeld Arq. Urb., São Paulo
1. Preis, Projekt Nr. 3002
Projektbeurteilung:
Grundidee des Projekts ist das Weiterbauen der Stadt, ausgehend vom bestehenden InterCont-Hotelbau und auch von der Stadtidee, die dieses verkörpert. Diese Idee ist antithetisch zur Blockstadt des 19. Jahrhunderts, was an diesem Ort nachvollziehbar und logisch erscheint auf Grund des vorhandenen Baukörpers ebenso wie auf Grund der Besonderheit der Glacis-Zone in ihrer morphologischen Diskontinuität zur Inneren Stadt und zum angrenzenden 3. Bezirk. Die hier weitergeführte Stadtidee komponiert solitäre Baukörper zu einem Ensemble, das als Komposition sowohl in Verhältnis und Proportion seiner Elemente zueinander wie zum Kontext insbesondere des Konzerthauses und des Stadtparks funktionieren muss. Diesem Anspruch wird das Projekt gerecht, indem es zur vorhandenen Scheibe einen Turm sowie einen gemeinsamen Flächensockel komponiert. Der vorhandene Baukörper wird in diesem Zug elegant von seinem unklaren Quertrakt-Anbau befreit, indem die entfallene Fläche in Form eines Dachausbaus der vorhandenen Technikflächen sowie eines Zusatzgeschoßes und einer Verbreiterung zur Lothringer Straße kompensiert wird. Es wird kontrovers diskutiert, ob durch eine Reduzierung der Höhe der Hotelscheibe eine bessere Relation von Scheibe zu Turm erreicht werden kann. Das Wohngebäude wird als eigenständiger Turm in einer Entfernung von etwa 15 m von der Hotelscheibe eingerückt und etwa mittig zwischen Lothringer Straße und Heumarkt situiert. Der beide Baukörper verbindende Sockel ist funktional vielfältig angelegt und dient sowohl der Haupterschließung des Hotels mit Lobby und Rezeption als auch des Wohnens und weist zudem zur Stadt gewandte Flächen für Konferenz, für Gastronomie sowie zum Eisfeld Flächen für den Eislauf aus. Lichthöfe belichten die kompakte und gut organisierte Sockelpassage, die aus mehreren Zirkulationsräumen besteht und dreiseitig an die Johannesgasse, die Lothringer Straße sowie an das Eislauffeld anschließt. Über eine innen liegende Treppe im Sockelbereich kann das Sonnendeck oberhalb des Sockels erreicht werden. Eine breitere, direkt an den öffentlichen Stadtraum anschließende Treppe zum Deck erscheint wünschenswert, um den städtisch-öffentlichen Charakters des Decks zu gewährleisten.
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