Die ersten Pläne zum Bau einer Seilschwebebahn am Patscherkofel entstanden bereits im Jahr 1910. Im Jahr 1928 wurde dann die Patscherkofel-Seilschwebebahn von einem privaten Personenkomitee gemeinsam mit der Stadtgemeinde Schwaz gebaut und eröffnet. Nach geschäftlichen Schwierigkeiten durch Kostenüberschreitungen beim Bau und zurückgehenden Umsätzen wurde sie vom Land Tirol übernommen und betrieben. Im Jahr 2014 übernahm die Stadt Innsbruck den Betrieb und die Verwaltung der Patscherkofelbahn. Nach eingehenden Voruntersuchungen kam man zu dem Schluss, die Bahn abzureißen und einen Architekturwettbewerb für einen Neubau auszuloben. In der Ausschreibung vom November 2015 wurden eine Tal-, eine Mittel- und eine Bergstation verlangt. Im Zuge der politischen und medialen Diskussion rund um Baukostenerhöhungen des Projekts war die Rede davon, dass ein Neubau der Talstation nicht ausgeschrieben gewesen wäre. Der Text der Ausschreibung ist dazu nicht eindeutig: „Talstation: Der geplante Standort des Neubaus befindet sich auf demselben Areal wie die Talstation der bestehenden 4er-Sesselbahn Olex, welche abgebaut werden soll. … Ebenso wie die bisherige Talstation soll der Neubau an das vorhandene Restaurant und Sportgeschäftsgebäude angebaut werden.“
Selbstbewusste Kuben
Die Gewinner des Wettbewerbs, das Architekturbüro Markus Innauer und Sven Matt aus Bezau in Vorarlberg, schlugen jedenfalls einen kompletten Neubau der Talstation und den Abbruch aller Bestandsgebäude vor. Dieses Projekt vermittelt, so die Beurteilung der Jury, nicht den provisorischen und vordergründig kommerziellen Charakter vergleichbarer Anlagen. Alle Stationen sind auf einer über quaderförmigen Baukörpern in Sichtbetonbauweise aufgebauten Komposition entwickelt. Diese Kuben stehen selbstbewusst in der Landschaft. Ein jeweils höherer, der Seilbahnachse folgender, geschlossener Kubus umschließt die Technik der Auskopplung und Beschleunigung der Kabinen und stellt eine Art massiven Sockel für die Tragstruktur aller weiteren daran angelagerten Bauteile her. Diese sind zwischen einer jeweils auskragenden Boden- und Deckenplatte in leichter und transparenter Weise – und damit austausch- und anpassbar – eingebaut. Die große Spannweite der Auskragung wird mit jeweils an den Außenflächen in Erscheinung tretenden Ober- und Unterzügen bewältigt. Die gesamte Erscheinung ist von funktionsabhängigen, klar strukturierten vertikalen und horizontalen Elementen geprägt.