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Das Wiener Schulsanierungspaket 2008 bis 2017

Die sanierte Fassade der Schule am Leipziger Platz. / Foto: © Votava

Mit rund 570 Millionen Euro ist das Schulsanierungspaket 2008 bis 2017 ein weiteres Jahrhundertprojekt für die Stadt Wien. In einem Zeitraum von zehn Jahren werden an insgesamt 242 allgemein bildenden Pflicht-schulen substanzerhaltende Maßnahmen durchgeführt. Durch das Schulsanierungspaket konnten – inklusive 2014 – über 300 Millionen Euro in Wiens Schulgebäude investiert werden. Die Stadt unterstützt die Bezirke mit einer Sonderförderung von 40 Prozent.

Volksschule Gilgegasse erstrahlt in neuem Glanz

Die im Jahr 1880 errichtete Schule war einer der ersten Standorte, an denen im Zuge des Schulsanierungspakets zu arbeiten begonnen wurde. Insgesamt wurden von der Stadt rund 2,2 Millionen Euro investiert. Als besonderes Highlight der vielfältigen Sanierungsarbeiten wurde die Eingangssituation der Schule komplett neugestaltet und konnte dadurch barrierefrei erschlossen werden. Zu diesem Zweck wurde der Vorplatz entsprechend angehoben und ein ebenerdiges Niveau bis direkt in die Schule erreicht. Auch die bereits in die Jahre gekommene Fassade sowie das Dach und die Fenster wurden im Zuge der Sanierung vollständig erneuert. Die WC-Gruppen sowie die Haustechnik wurden ebenfalls einer Modernisierung unterzogen und sämtliche elektrische Leitungen sowie die Heizungs- und Wasserstränge an die heutigen Standards angepasst. Ganz nach dem Motto „Schule mit Herz“ wurden die Farbmuster und Symbole in den Innenräumen der Volksschule farbenfroh und kindgerecht gestaltet. Sehr zur Freude der Schülerinnen und Schüler konnten auch der Turnsaal saniert und dabei neue Nebenräume mit modernen Sanitäranlagen geschaffen werden.

Volksschulen Julius-Meinl-Gasse und Odoakergasse: Sanierung nach 100 Jahren

Anlässlich ihres hundertjährigen Bestehens im Vorjahr wurden die Volksschulen in der Julius-Meinl-Gasse und Odoakergasse in Wien-Ottakring saniert. Insgesamt wurden hier in den vergangenen Jahren von Stadt und Bezirk rund vier Millionen Euro investiert. So wurden unter anderem die Fassaden und die Dächer erneuert sowie die Elektroleitungen getauscht. Im Jahr 2012 standen als letzte große Maßnahmen die Turnsaalsanierungen und die Erneuerung der Klassentüren auf dem Programm. Die Schule in der Julius-Meinl-Gasse wurde 1913 zunächst als Mädchenvolksschule eröffnet und hatte Platz für 15 Klassen, im Keller sollte später ein Schulbad entstehen. Türme auf dem Dach – sie sind leider nicht mehr vorhanden – leiteten die Abluft ins Freie. Eine Besonderheit waren die „Trinkstrahlbrunnen“ mit Kröten als Wasserspeier. Gemeinsam mit der Odoakergasse war sie die erste Tagesheimschule mit Nachmittagsbetreuung. Der Schulgarten hatte Grünflächen und einen Spielplatz. 1914 wurde die Schule auch als Kaserne verwendet. Während der Kriegszeit durften Schülerinnen und Schüler den Schulgarten bepflanzen und die Ernte behalten. Arme und unterernährte Kinder erhielten das „Wiener Frühstück“ und ein Schularzt kümmerte sich um den Gesundheitszustand. Ab 1925 wurde die Schule immer wieder als „Vorzeigeschule“ wegen des fortschrittlichen Unterrichts und der hygienischen und baulichen Vorzüge von angehenden Lehrerinnen und Lehrern aus dem In-und Ausland besucht.

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