Den Göttern zur Ehre

Portal der Kathedrale Notre-Dame de Strasbourg (12. Jhdt.), eines der größten Sandsteinbauwerke der Welt. © iStock

Ein Sakralbau ist nicht irgendein Bauwerk – er stellt die Verbindung zwischen dem Menschen und dem Göttlichen und damit der Ewigkeit dar. Welches andere Baumaterial als der Naturstein könnte diese Symbolik manifest machen?

Er gilt in der jüdisch-christlichen Tradition als der Maßstab für Sakralbauten schlechthin: Der Salomonische Tempel in Jerusalem. Um 950 vor unserer Zeitrechnung auf dem Berg Moria von Phöniziern unter der Führung des Baumeisters Hiram Abif errichtet, hatte das dreigeschoßige Gebäude einen Umfang von 60 mal 20 Ellen und war 30 Ellen hoch (je nach Umrechnung ca. 27 x 9 x 13,5 Meter Höhe), war also ein sehr kleiner Sakralbau. Die Außenmauern waren aus – der Überlieferung nach unbehauenen – Steinen, auch die beiden Säulenreihen im Innenhof bestanden aus Stein.

Weniger die geringe Größe als die religiöse Bedeutung des Salomonischen Tempels war Vorbild für wesentlich monumentalere Sakralbauten, etwa für die Polyeuktoskirche, eine Basilika in Konstantinopel, die in der Spätantike in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts errichtet wurde und deren steinerne Pfeiler heute das Südportal des Markusdoms in Venedig zieren. Auch der römische Kaiser Justinian berief sich auf das Heiligtum in Jerusalem, als er zur selben Zeit die Errichtung der Hagia Sophia in Auftrag gab.

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