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Den Menschen ihre Würde lassen - Schubhaftzentrum Vordernberg, Steiermark

Foto Hertha Hurnaus

Die Gemeinde Vordernberg, die früher von der Stahlverarbeitung lebte und seit Jahren unter dem Problem der Abwanderung leidet, entschied sich – mit Zustimmung seiner Bewohner – für den Bau eines Schubhaftzentrums auf ihrem Gemeindegebiet. Im Gegenzug gab es seitens des BMI die Zusage zur Schaffung neuer Arbeitsplätze. Zweihundert Menschen sollten in dem neuen Gebäude untergebracht werden; weitere zweihundert Arbeitsplätze für die Verwaltung waren vorgesehen.

Neben den ungelösten Fragen unserer Gesellschaft (Europa und Migration) war es den Architekten ein großes Anliegen, durch ihre Architektur den betroffenen Personen in ihrer schwierigen Situation einen Aufenthalt zu ermöglichen, der ihnen ihre Würde lässt.

Das architektonische Konzept

Der Neubau besteht im Wesentlichen aus zwei Bereichen: Ein langgestreckter Verwaltungstrakt ist unmittelbar an der Straße situiert. Abgewandt von diesem liegt der kammartig gegliederte, zweigeschoßige Wohntrakt, dessen Höfe sich Richtung Bach und Berg öffnen. Die fächerartige Struktur bietet jeder der neun Wohngruppen jeweils eine individuelle Hofsituation. Jede Wohngruppe ist tagsüber mit der Teeküche, dem Wohnzimmer, dem Raucher- und Waschbereich sowie dem Sofazimmer für die jeweils dort untergebrachten Angehaltenen frei nutzbar. Neben Wohnzimmer und Küche gibt es noch mehrere zusätzliche Aufenthaltsräume, die es ermöglichen, einander aus dem Weg zu gehen.

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Bauherr: Bundesimmobiliengesellschaft / Nutzer Bundesministerium für Inneres

Generalplanung

SUE Architekten, 1070 Wien

Statik & Bauphysik

kppk – Klaus Petraschka

Projektverlauf

EU-weiter, offener Wettbewerb Mai/Juni 2010, 1. Preis (sh. wettbewerbe 291/292, Nov./Dez. 2010)

Planungsbeginn Jänner 2011

Baubeginn März 2012

Fertigstellung Dezember 2013

Eröffnung Jänner 2014

Projektdaten

NGF 10.000 m2 gesamt, davon Wohntrakt 6.500 m2

Das Schubhaftzentrum ist für etwa 200 angehaltene Personen ausgelegt.