Wo geht die Reise beim Thema Schweißen und Schneiden hin? Was sind heute die wichtigsten Trends?
Semsch: Wir sehen aktuell zwei große Entwicklungen: Erstens wird alles kleiner, leichter und komfortabler - auch in der Schweißtechnik. Werkzeuge und Arbeitsmittel passen sich ständig an die Produktionsbedingungen an, die Technologie wird so effizient wie möglich gestaltet. Zweitens bringt die Digitalisierung eine Reihe an tollen Möglichkeiten für die Schweißfertigung von morgen. Von morgen deswegen, weil die Entwicklungen gerade erst begonnen haben. Daten werden gesammelt, interpretiert und in Echtzeit innerhalb des Schweißsystems an den Schweißer übertragen. Es ist vorstellbar, dass eben diese Informationen künftig - ähnlich einer Virtual Reality-Brille - im Schweißhelm angezeigt werden.
Auch Industrie 4.0 ist ein Thema: In digital vernetzbaren Schweiß- und Schneidanlagen werden Daten erhoben, ausgewertet und diese Information im Produktionsprozess zur Verfügung gestellt. Diese Digitalisierung macht den Beruf des Schweißers auch wieder interessanter für den dringend benötigten Nachwuchs.
Worauf legen die Kunden heute besonders viel wert?
Semsch: Auf Verlässlichkeit und Einfachheit. Das Gas ist ein Werkzeug in einem anspruchsvollen Fertigungsprozess. Man muss ganzheitliche Lösungen anbieten, die hohe Qualität sicherstellen und die Produktivität und Effizienz vorantreiben. Und dabei drei Komponenten abdecken: Einerseits das den qualitativen Anforderungen entsprechende Prozessgas. Andererseits aber auch die zugehörige Prozessexpertise sowie Equipment und Anwendungstechnik. Kunden wollen für all das nur mehr einen Ansprechpartner.