Mit 3,8 Milliarden Euro wird der Österreich-Umsatz im Onlinehandel vom Marktbeobachter Statista beziffert. Fast 80 Prozent kommen über Auslandsbestellungen zustande. Alleine beim Online-Marktführer Amazon wurden in Österreich letztes Jahr Produkte und Waren mit Lieferbedarf im Gesamtwert von 682 Millionen Euro bestellt. Der mit „eCommerce“ erwirtschaftete Anteil von Gütern beträgt derzeit noch etwa fünf Prozent, wächst aber zweistellig pro Jahr. In fünf Jahren, so die Sicht der Dinge beim Standortberater Regioplan, wird die Handelswelt daher eine andere sein. Als Treiber gelten Elektrohandel, Mode sowie Bücher und Spielwaren. In jenen Segmenten würden 2025 bis zu 45 Prozent des Geschäfts online getätigt. Im gleichen Zeitraum wird andererseits ein Rückgang bei den Handelsflächen um satte 20 Prozent erwartet. In Einkaufs- oder Fachmarktzentren ohne Nahversorgungsfunktion sei daher von Leerständen auszugehen.
Nachhaltige Einkaufszentren
Architekt Ernst Schwaighofer, Leiter des Ziviltechnikbüros IMAREA, hat in Brixlegg im Unterinntal ein Einkaufszentrum nicht nur geplant, sondern er ist auch Gesellschafter des Projektentwicklers. „Wir haben auf die Sichtbarkeit der Shops Wert gelegt und die Shops in U-Form von außen erschlossen“, sagt Schwaighofer und ist über die Zukunft des Einkaufszentrums mit hundert Beschäftigten wenig besorgt. Zuletzt war das zehnjährige Bestehen gefeiert worden: Dass die Erfolgsgeschichte weitergeht, ist wahrscheinlich. Das „Innkauf“ mit seinen 20 Geschäften hat nämlich den Schwerpunkt zu 40 Prozent in der Nahversorgung. Damit fällt es in die Kategorie der weniger bedrohten Einkaufszentren und dank großem Einzugsgebiet am Standort bleibt der Kundenstrom bis auf Weiteres aufrecht. Auf Trends hat man hier mit den Themen Photovoltaik und eMobilität trotzdem bereits reagiert.