„Als Architekt musst du, um authentisch zu sein, ähnlich wie ein Künstler, tief zu deinem Innersten vordringen.“
Seit dem Jahr 2000 arbeiten die beiden Deutschen André Kempe und Oliver Thill als niederländisches Atelier Kempe Thill erfolgreich zusammen. Heute werkt im ursprünglichen Zweimann-Büro in Rotterdam ein 15 Mitarbeiter starkes Team, das Projekte in den Niederlanden, in Deutschland, Belgien, Österreich und Marokko realisiert. Der Bogen spannt sich dabei vom sozialen Wohnbau über öffentliche Bauten bis zur Stadtplanung. Kempe Thill sehen die spezielle Herausforderung aktueller Architektur in dem Paradoxon der Forderung nach höchster Ökonomie und Nutzungsneutralität bei gleichzeitiger Spezifikation und Individualität. Ziel ist es, eine spezifische Neutralität zu erreichen, die der Architektur die Möglichkeit gibt, die verborgene Vitalität der Gegenwart auszudrücken.
Beim Europan-Wettbewerb wurde uns auf einmal klar, dass wir in unserer Arbeit sehr strukturell und klassizistisch vorgehen. Wir haben in uns den Mies van der Rohe entdeckt. In einer globalen Gesellschaft sollten sich die Architekten ihrer Wurzeln bewusst werden und diese weiter tragen. Alle guten Architekturen entstehen so, deshalb sind die Japaner ja auch so gut. Viele unserer Auftraggeber wollen zwar neue Dinge ausprobieren, haben aber Angst davor. Es ist besser, ihre Ängste zu thematisieren als den Enthusiasmus. Als Architekt kann man dem Auftraggeber niemals eine reine architektonische Argumentation zumuten. Wir sind ja schließlich Dienstleister.
Steckbrief:
Atelier Kempe Thill
Gegründet 2000
Büro in Rotterdam