367 Interior Design

Wege ins Morgen

© Molto Luce
Effizienter und nachhaltiger: Molto Luce setzt auf Modularität – beispielsweise mit dem Leuchtensystem Valo.
© Molto Luce

Es ist die Gegenwart, die wachrüttelt, um daran zu erinnern, was morgen kein „Nice-to-have“, sondern ein „Must-have“ sein wird. Zum Glück haben viele schon in der Vergangenheit begonnen, darüber intensiv nachzudenken.

von: Barbara Jahn

Energieverbrauch ist in aller Munde, ein großes Thema, das Leuchtenproduzenten besonders fordert. In Österreich forscht und entwickelt man schon lange an Lichtquellen, die nicht nur energiesparend, sondern auch ressourcenschonend sind. Eine geniale Möglichkeit, den gesteckten Zielen möglichst nahezukommen, sind modulare Lösungen, wie etwa Valo von Molto Luce, mit der es gelingt, aufgrund einer modularen Bauweise flexibel zu bleiben und den Menschen stets beste Lichtstimmung garantieren zu können. Auf diese Weise wird gleichzeitig die Umwelt geschont, da ein einfacher Wechsel von Reflektor, Platinen etc. die Lebensdauer einer Leuchte maßgeblich verlängert. Welches Licht wie eingesetzt wird, hat auch gravierende Auswirkungen auf die Zertifizierung eines Gebäudes. So hat Hadi Teherani Design in Zusammenarbeit mit Zumtobel eigens für die Volksbank in Freiburg, deren ganzes Areal von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit dem Vorzertifikat in Gold ausgezeichnet wurde, die neue Office-Leuchte Eloquia entworfen, die in allen Beratungs- und Büroräumen jeweils als Pendel-, Steh- oder Wandleuchte ein­gesetzt wird.

Optimal rückgebaut
Der gesamte Lebenszyklus der Architektur und der für sie verwendeten Bauprodukte rückt immer stärker in das Bewusstsein der Nutzer. Eine Entwicklung, mit der sich auch Jung intensiv auseinandersetzt und jetzt sogar Designgeschichte schreibt: Als erster Hersteller weltweit wurde das deutsche Unter­nehmen für seine KNX-Produkte und zahlreiche Schalterprogramme nach Cradle­-to-Cradle zertifiziert. Der Einsatz hat sich gelohnt, denn er war intensiv: Unter Einsatz von erneuerbarer Energie produziert, sind alle zertifizierten Programme sortenrein trennbar und können so in den Wertstoffkreislauf rückgeführt werden. Dank eines umweltfreundlichen Duroplast-Materials, aus dem die Kunststoffschalter unter anderem bestehen, bleibt die Produktion petrochemiefrei. Stattdessen besteht das für die Schalterpalette eingesetzte Material aus einer Mischung von α-Zellulose aus 100 Prozent nachhaltiger Produktion mit internationaler FSC-Zertifizierung und ökologisch nachhaltigen Zusatzstoffen, ganz ohne Mikrokunststoffe. Die Duroplast-­Produkte bestehen bereits aus etwa 2 Prozent Kunststoffrezyklaten und 40 Prozent Recyclinganteil bei Metallen.

Einladend aufgebaut
Flexible Baukastensysteme waren immer schon nachhaltig. In exakt diese Kerbe schlägt der deutsche Objektmöbelhersteller Brunner, der mit seinem neuen Programm boards von osko + deichmann das Whiteboard wieder in den Fokus rückt. Der Werkzeugkasten ermöglicht eine agile Projektraumgestaltung und enthält Kreativflächen, Stauraum, Sitz- und Arbeitsplätze, wobei sich jedes Element intuitiv und spielerisch in eine mobile Staffelei für einen ganzen Vorrat an ultraleichten, beidseitig beschreibbaren Whiteboards verwandeln lässt. Auf diese Weise lassen sich Ideen überall skizzieren, parken oder mitnehmen, während sie gleichzeitig offene Räume individuell unterteilen.
Auch dem österreichischen Unternehmen Bene ist es gelungen, mit Designer Christian Horner ein System zu entwickeln, das mit nur wenigen Handgriffen kurzfristig Teamräume für Projektarbeit schafft. Unter dem Namen Pixel werden verschiedene Möbeltypen zusammengefasst – Tisch, Bank, Hocker, Tribüne und mehr –, mit denen starre Raumstrukturen aufgebrochen werden und eine neue Meeting- und Begegnungs­kultur etabliert werden kann. Basierend auf einem Baustein aus rohem, unbehandeltem, FSC-zertifiziertem Kiefer-­Sperrholz gibt man auch hier der Freiheit den Raum, spielerisch zu denken, Ideen zu entwickeln und eine vitale Gruppen­dynamik fördern. 

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