Zurückhaltend und elegant, jedoch nie langweilig präsentiert sich dieses zweigeschoßige Einfamilienhaus am Waldrand in der Umgebung von Wien, das im Jahr 2018 als reiner Holzbau realisiert wurde. Im Erdgeschoß des von japanischer Architektur inspirierten Gebäudes haben die Architekten Isabella Wall und Günther Trimmel einen großzügigen Wohn-Ess-Bereich mit offener Küche, eine Wirtschaftsküche, ein Gästezimmer mit Bad und WC sowie den Technikraum untergebracht. Das japanische Bad mit einer in den Boden eingelassenen Holzbadewanne und raumhohen Nurglas-Eckfenstern ermöglicht einen uneingeschränkten Blick in die Natur. Im Obergeschoß befinden sich zwei gleichwertige Bereiche, jeweils mit einem Arbeitszimmer, einem Bad und einem Schlafzimmer. Die Ost- und Westfassaden des oberen Geschoßes sind nach hinten versetzt, wodurch in beide Richtungen große Lärchenholzterrassen entstehen, die von allen Zimmern begehbar sind. Die Bereiche sind offen konzipiert, Arbeits- bzw. Schlafbereich werden durch das jeweils dazwischen liegende Bad zoniert.
Wohnen am Wald
Haus K, Wien-Umgebung / Trimmel Wall Architekten
Der Blick in die Natur ist ein in jedem Raum des Hauses wiederkehrendes Element, raumhohe Fenster rahmen die Landschaft wie Bilder ein. Um die beiden Geschoße später barrierefrei zu verbinden, wurde ein Aufzugschacht mit Brettsperrholzwänden eingebaut, in den bei Bedarf ein Aufzug installiert werden kann.
Eine Besonderheit ist das an den Fassaden verwendete Material: karbonisierte Lärchenbretter. Die traditionell japanische Methode des gezielten Verbrennens der Oberfläche schützt das Fassadenholz vor Schimmelpilzen, Fäulnis und Wasser. Daher kann auf Farbanstriche verzichtet werden, ohne dass die Holzfassade verwittert. Das Schwarz der Fassade war farbgebend für die gesamte Außenhaut, so wurden alle Bleche, Außenfensterrahmen und sonstige Elemente in dieser Farbe ausgeführt. Im Innenbereich wurde die Farbe teilweise an den Fensterelementen, Türbeschlägen und im Bodenmaterial weitergeführt. Im Innenraum sind die hochwertigen Materialien Eiche und schwarzer „Nero Assoluto“-Stein farbgebend.
Um das Gebäude herum verläuft ein auskragender Steg, über den man bodeneben von den erdgeschoßigen Innenräumen nach außen gelangt. Auf der Südostseite weitet sich dieser Steg zu einer Terrasse. Als Bodenbelag wurde naturbelassene sibirische Lärche verwendet, die im überdachten Eingangsbereich auch an der Fassade hochgezogen wurde. So bildet sie einen Kontrast zur schwarzen Außenhülle.
Projekt
Haus K, Wien-Umgebung
Bauherr
privat
Architektur
Trimmel Wall Architekten, Wien, architekten.or.at
Statik
DI Klaus Frager Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen, Eggenburg
Projektdaten
Grundstücksfläche: 925 m2
Bebaute Fläche: 198,84 m2
Nutzfläche: 245,80 m2
Projektablauf
Planungsbeginn: 09/2016
Baubeginn: 03/2018
Fertigstellung: 02/2019
Baumaterialien
Fassaden: Karbonisierte Holzfassade Lärche/ Mareiner Holz/verkohlt und fixiert
Baumaterial Außenwände: Holzriegelwände (Querschnitt: 8/24 cm)
Baumaterial Innenwände: nicht tragend: Gipskartonwände tragend: CLT-Wände
Bodenbeläge innen/außen: Parkett: Eiche gebürstet
Stein: Nero Assoluto Leather
Der Artikel als PDF
- Hoch hinaus mit Ziegel
- Das älteste Baumaterial